Gottesdienst zum 25. Geburtstag der MCC
Hamburg 10.11.2013
Prediger: Pastor Axel Schwaigert
(MCC Stuttgart)
Hebräer 13,14
Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir
Matthäus 17, 1-9
Sechs Tage später nahm Jesus die drei Jünger Petrus, Jakobus und Johannes, den
Bruder von Jakobus, mit sich und führte sie auf einen hohen Berg. Sonst war
niemand bei ihnen. Vor den Augen der Jünger ging mit Jesus eine Verwandlung vor
sich: Sein Gesicht leuchtete wie die Sonne und seine Kleider wurden strahlend
weiß. Und dann sahen sie auf einmal Mose und Elija bei Jesus stehen und mit ihm
reden. Da sagte Petrus zu Jesus: »Wie gut, dass wir hier sind, Herr! Wenn du
willst, schlage ich hier drei Zelte auf, eins für dich, eins für Mose und eins
für Elija.« Während er noch redete, erschien eine leuchtende Wolke über ihnen,
und eine Stimme aus der Wolke sagte: »Dies ist mein Sohn, ihm gilt meine Liebe,
ihn habe ich erwählt. Auf ihn sollt ihr hören!« Als die Jünger diese Worte
hörten, warfen sie sich voller Angst nieder, das Gesicht zur Erde. Aber Jesus
trat zu ihnen, berührte sie und sagte: »Steht auf, habt keine Angst!« Als sie
aufblickten, sahen sie nur noch Jesus allein. Während sie den Berg
hinunterstiegen, befahl er ihnen: »Sprecht zu niemand über das, was ihr gesehen
habt, bis der Menschensohn vom Tod auferweckt ist.«
Liebe Gemeinde, liebe Brüder und Schwestern,
wir sind hier, weil wir heute einen Geburtstag feiern, den Geburtstag einer
Gemeinde und einer Idee, eines Aufbruchs. Und daher zuerst einmal herzliche
Glückwünsche zum Geburtstag: Herzlichen Glückwuschen, Basisgemeinde MCC
Hamburg, zu 25 Jahren Kirche sein im – wie wir es heute nennen – Lesbisch
Schwulen Bi Trans Queer Bereich. Und Herzlichen Glückwunsch uns allen, die MCC
in Deutschland sind. Denn 25 Jahre MCC Hamburg bedeutet auch: 25 Jahre MCC in
Deutschland, an vielen Orten, in vielen Menschen und Geschichten. Hier in
Hamburg hat etwas begonnen, was heute über die Stadtgrenzen von Hamburg
hinausgeht. Herzlichen Glückwunsch uns allen für viele Begegnungen, Aufbrüche,
Abendteuer, Erfolge, Veränderungen, für Neuentdeckungen von Glaube und
Spiritualität, für viele Tage gelebtes Leben, für lebensfähig gemachtes Sein,
für Wagnisse, und für Menschen. Herzliche Glückwünsche für das, was am Freitagabend
im Erzählcafé erwähnt wurde, an dem, was geschehen ist in den letzten 25
Jahren. Hier ist gut sein!
Wenn man so zurückblickt auf 25 Jahre des Lebens, dann denkt man
auch immer wieder daran, was denn all die Träume waren und sind von dieser MCC,
deren Geburtstag wir heute feiern. Ein Traum, von Kirche, genau wie sie sein
soll, wie wir sie schon immer haben wollten, und wie wir sie auch machen
wollten! Wir hatten diesen Traum, von der anderen Kirche, die unser Ort ist,
und Gottes Ort in der Welt. Wir hatten diesen Traum, dass diese Kirche
erfolgreich sein sollte, dass wir Menschen mit ihr erreichen, und dass da etwas
Besonderes, Wunderbares geschieht. Wir hatten diesen Traum, und ich jedenfalls
habe ihn noch, auch wenn sich dieser Traum verändert hat, in den letzten 15
Jahren, die ich in der MCC bin.
Ich glaube, auch Petrus hatte diesen Traum: Er ist mit Jesus
unterwegs, schon eine ganze Weile. Er hat viel erlebt mit Jesus, ist mit ihm
Wege gegangen, hat Wunder und Heilungen gesehen, hat Jesus predigen hören und
hat erlebt wie er mit den Menschen geredet hat. Er hat erlebt, wie die
politischen und religiösen Mächte seiner Welt, Jesus herausgefordert haben, und
er hat erlebt, wie Jesus sie wieder und wieder in ihre Schranken verwiesen hat,
mit großem Wissen und mit Weisheit. Er hat erlebt wie Jesus Menschen gerufen
hat, er war selber einer davon und er hat erlebt, wie Jesus Menschen berührt
hat, manchmal sogar im wahrsten Sinne des Wortes. Und Petrus hat viel gelernt
von Jesus in dieser Zeit. Und es war sicher nicht immer ganz unanstrengend, so
mit Jesus unterwegs zu sein. Nicht zu wissen, was der Abend bringen würde, wo
sie schlafen würden oder wo und mit wem sie essen würden. Es war sicher
anstrengend, mit all diesen Menschen, den Gesunden und den Kranken und immer
wieder mit Jesus in der Mitte, der immer wieder die Dinge anders machte, als
Petrus es erwartete. Aber dennoch: Petrus war stolz auf Jesus, war stolz auf
das, an dem er ein Teil sein durfte. Und er hoffte, dass Jesus endlich die
Anerkennung bekommen würde, die er verdiente, dass er endlich den Erfolg hätte,
den er haben sollte, dass sie endlich den Durchbruch schaffen würden.
Und dann passierte dieser Tag, dieser Moment auf dem Berg: Jesus
hatte sich mal wieder zurückgezogen, war auf einen Berg gegangen um alleine zu
sein, zu beten, nachzudenken...
Und er hatte seine drei engsten Freunde mitgenommen: Petrus, der Fels und
Johannes und sein Bruder Jakobus, die „Donnersöhne“ genannt wurden, weil sie so
eifrig und auch eifernd waren. Es waren übrigens dieselben drei, die auch im
Garten Getsemani dabei sein würden, etwas später. Und wie dort, war es auch
hier: Während Jesus betet, schlafen die drei ein. Sie pennen friedlich durch
die ganze Sache hindurch. Sie wachen aber dann gerade auf, um noch den Schluss
der Szene zu sehen: Jesus steht da und unterhält sich mit zwei der wichtigsten
Personen dessen, was wir das Alte Testament nennen, zwei der wichtigsten
Gestalten der heiligen Schrift: Moses und Elia.
Er unterhält sich mit Moses, demjenigen der die Gesetze Gottes
gebracht hat und das Volk aus der Gefangenschaft geführt hat, Moses auf den die
5 Bücher Mose zurückgehen, erste Teil der Heiligen Schrift, und Elia, der
Prophet Gottes, derjenige, der am Ende seines Lebens nicht starb, sondern mit
einem feurigen Wagen von Gott selber abgeholt wurde und über den Jordan flog zu
Gott hin. Jesus spricht hier also mit den beiden wohl wichtigsten Gestalten,
denen, mit denen man reden sollte, wenn man wissen will, was Gottes Plan und
Gottes Wille ist.
Und was die Jünger sehen, ist natürlich, dass ihr Jesus da mit der himmlischen
High Society auf Du und Du steht, mit ihnen auf gleicher Augenhöhe redet mit
ihnen zusammen ist. Sie sind natürlich beeindruckt, sind stolz wie sonst was,
und absolut begeistert. Herzlichen Glückwunsch Jesus, wollen sie rufen, für
das, was du da erreicht hast, herzlichen Glückwusch, uns allen, wollen sie
sagen, dass wir Teil dessen sein dürfen.
Und so ist es natürlich Petrus, der jetzt mal wieder die Klappe
nicht halten kann: Super, Mensch, Jesus, sagt er, du hast es geschafft, du bist
jetzt einer von denen, du bist ganz oben, bei Mose, und Elia, bist jetzt einer
von den ganz wichtigen, den Hotshots, einer der Superstars, besser geht’s
nicht! Und dann hat Petrus die brillante Idee! Wir bauen hier drei Hütten, sagt
er, eine für Mose, eine für Elia und eine für Dich, damit wir diese Situation
behalten können, damit andere kommen können und sehen, wie wichtig du bist, und
wie toll du bist, .... Hier ist gut sein! Und wir, wir Jünger, wir dürfen auch hierbleiben,
und Teil dessen sein.
Ich kann Jesus beinahe seufzen hören.... Petrus wieder. Petrus und
seine große Klappe und seine Schnellschüsse.... Könnte er nicht einmal fragen:
Jesus, was bedeutet das? Jesus, was habt ihr denn miteinander geredet? Jesus,
wie sollen wir uns verhalten?
Nein, Petrus weiß es ja, mal wieder, Nein, Petrus weiß es mal wieder besser:
Jesus, lass uns Häuser bauen, damit alle Welt sehen kann, wie wichtig Jesus
ist, und wie wichtig Petrus und Jakobus und Johannes sind, denn sie haben die
Häuser für Mose, Elia und Jesus ja gebaut...
Er sieht den Ruhm, die Sicherheit, den Erfolg, dass sie gemeinsam
etwas erreicht haben, das nun auch funktioniert. Jesus hat es geschafft, ist
angekommen, hat alles erreicht, und er, Petrus, hat damit auch seine Stelle im
Leben erreicht! Es sieht das schöne, und das will er nicht nur haben, sondern
er will es behalten, will es zementieren. Er will Häuser bauen, und dort einziehen.
Ganz ehrlich, ich als Schwabe kann Petrus verstehen. Er ist oben auf dem Berg
angekommen und hat ein Erfolgserlebnis, und er hat gesehen, was sein kann, was
er sich erträumt hat, oder noch mehr, als das was er sich erträumt hat. Und er
sagt, sicher nicht ganz zu Unrecht: hier ist gut sein! Und als guter Schwabe
sagt Petrus: Lass uns hierbleiben und ein Häusle bauen! Hier ist gut sein!!!
Lasst uns hier eine bleibende Stadt bauen, lasst uns hier sicher und fest bauen
und sein.
Aber dann kommen wir nun zum zweiten Teil, dieser Predigt, zu der
Losung, unter der dieses Fest steht: Wir haben hier keine bleibende Stadt, aber
eine Zukünftige suchen wir. Und beinahe klingt das ja so, als wäre dieser Satz
aus dem Hebräerbrief die Antwort auf das was Petrus da gesagt hat: Hier ist gut
sein. Nein! Wäre dann diese Antwort. Denn wir haben hier keine bleibende Stadt.
Vergiss diese ganze Häuslesbauerei, hier, in auf diesem Berg, auf dieser Welt,
in diesem Leben haben wir keine bleibende Stadt. Ihr könnt hergehen und eine
Zukünftige suchen, wenn ihr wollt, aber hier, nö, hier gibt’s keine Pause, nichts
Bleibendes, nichts, was da bleibt, oder besteht, oder
fest ist.
Da sind wir wieder auf dem Berg, und Jesus rollt mit den Augen, und puff, sind
Mose und Elia weg, und sie müssen wieder runter von dem Berg, und müssen wieder
weiterziehen, weitersuchen.
Ich habe es beim Schreiben dieser Predigt gemerkt, und ich merke
es jetzt beim Halten dieser Predigt auch wieder. Ich muss aufpassen, dass ich
nicht in ein negatives Denken hineinfalle, und das, was einem Angst machen
kann: Oh je! Da gibt es nichts Sicheres, und festes, sondern wir sind immer auf
der Suche, auf dem Weg, und werden irgendwie nicht ankommen. Oh weh! Denn auch
das ist eine MCC-Erfahrung, um ganz ehrlich zu sein: Es war nicht immer alles
nur Spaß und Freude und Erfolg. Es gab auch die negativen Erfahrungen, das
zusammenbrechen, dessen, was wir so mühsam aufgebaut haben, Das Scheitern
unserer großartigen Ideen, das Verlassen werden von denen, die wir Freunde
genannt haben. Das Missraten unserer Pläne und die Selbsterkenntnis, diese ganz
schwere Selbsterkenntnis, dass eben auch wir selber, ach so tolle MCC, nur mit
Wasser kochen. Dass es eben keine drei Hütten zu bauen gibt, und keine
bleibende Stadt gibt, und dass unsere Träume eben nicht so sind, wie wir es uns
erträumt haben. Und nicht nur, dass das so ist, sondern nun scheint es uns auch
die Bibel noch zu sagen. Wir haben hier keine bleibende Stadt. Und im besten
Fall werden wir auf die Zukunft vertröstet. Irgendwann wird alles besser, und
irgendwo anders sowieso.
Aber ich glaube, genau in diese Momente hinein, in die Momente des
Träumens von Erfolg, wie Petrus es sieht, und diese Momente des Erkennens, dass
die Dinge sich eben nicht so toll entwickelt haben, wie wir uns das manchmal
gerne vorgestellt hätten, genau in diese Moment hinein
spricht uns Motto tatsächlich. Und es lohnt sich, den Text genau anzuschauen:
Wir haben hier keine bleibende Stadt. Das ist zum einen wahr. Wir haben hier
keine bleibende Stadt. Die Dinge hier auf dieser Welt sind nicht für die Ewigkeit.
Dieses Bleibende, dieses Ewige, hier auf dieser Welt, existiert nicht. Da ist
die Bibel ganz klar, und erstaunlich ehrlich zu sich selbst und zu uns. Und das
finde ich toll, diese Ehrlichkeit, mit der die Bibel da zu uns spricht. Wir
haben dieses Bleibende, Feste nicht. Wir brauchen uns da nicht etwas einreden
und versprechen, was nicht da ist. Und wir brauchen uns aber eben auch nicht
unter Druck setzten, dass wir etwas Ewiges aufbauen müssen, an dem wir dann
doch nur Scheitern würden. Diese bleibende Stadt, haben wir nicht.
Und es ist gleichzeitig etwas zutiefst Befreiendes: Wir haben hier
keine bleibende Stadt, die festgemauert in der Erden, steht, wie die Form aus
Lehm gebrannt, die etwas Ewiges, unverrückbares, unveränderbares schafft. Eine
Stadt, die feste Straßen und Plätze hat, Straßen, in denen Menschen wohnen
bleiben müssen, weil sie da schon immer gewohnt haben, Plätze im Leben, auf
denen wir stehen bleiben müssen, weil wir einmal im Leben dahingestellt werden.
Weil wir schon immer irgendetwas waren: Männer, Frauen, Heteros, Homos,
Deutsche, Ausländer, Weiße, oder Bunte, weil wir es schon immer waren, auch
immer bleiben müssen. Wo wir bleiben müssen, und nicht wegkönnen, weil alles
aus dem Beton der Sicherheiten und des Gesetzes und der Unveränderlichkeit
gebaut ist.
In so einer Stadt, liebe Gemeinde, wollte ich auch nicht mehr
leben. Denn das mag zwar manchmal sicher sein, und fest, aber eben auch
einengend und beengend. Denn aus den Hütten, die Petrus da hat bauen wollen, da
wären, ruck zuck, Paläste geworden, mit Mauern drum rum, und am Anfang wären
die Menschen noch gekommen, aber irgendwann wären sie wo anderes hingegangen,
und dann wäre Jesus da hoch droben auf dem Berg gehockt, mit seinem
Gesetzesmose und seinem Prohetenelia, und hätte eben nicht mehr zu den Menschen
gehen können und hätte eben nicht mehr mit den Menschen gehen können, und er
hätte dort oben festgesessen, statt heute hier sein zu können, mitten unter
uns, weil da zwei oder drei sich versammelt haben in seinem Namen. Keine bleibende
Stadt zu haben heißt auch in Freiheit leben dürfen.
Und dann geht dieser Satz ja noch weiter, aus der Beschreibung des Zustandes
heraus, „Wir haben hier keine bleibende Stadt“, hinein in eine Einladung, in
ein Versprechen und in eine Herausforderung: „aber eine zukünftige suchen wir.“
Das ist etwas ganz Aktives, Offenes, Befreiendes, Kreatives, was
da zum Ausdruck kommt.
Zum einen: es ist nicht haben, sondern suchen. Suchen, das heißt für mich,
immer wieder auf dem Weg sein, Neues auszuprobieren, an neuen Orten zu schauen,
Neue Wege zu gehen. Andere Menschen kennenzulernen und eben nicht festgelegt zu
sein. Auch suchen zu dürfen. Ich muss als Christ nicht immer auf den fertigen,
ausformulierten, festgefahrenen Wegen bleiben, sondern ich darf suchen. Ich
darf suchen, wo schon andere gesucht haben, oder wo noch niemand gesucht hat.
Ich darf suchen im Orthodoxen oder im Kreativen. Ich darf als Freikirchen bei
einem Benediktinerpater suchen, in der Tradition der römischen Kirche, nach
fruchtbarer Spiritualität, oder als traditioneller Christ in Formen anderer
Spiritualität meditieren. Und ich darf alleine suchen und ich darf mit anderen
suchen, und ich kann es heute so machen, und in drei Jahren anders. Und ich
darf suchen, und ich darf weitersuchen. Das finde ich auch toll. Da steht
nicht, „aber eine zukünftige finden wir“ sondern da
steht „suchen.“ Wenn da „finden“ stünde, dann könnte, ja dann würde ich
irgendwann versagen, irgendwann feststellen: ich finde auch diese Zukünftige
nicht. Aber ich brauche nicht versagen, weil dieses Suchen ein Prozess ist, der
weitergehen darf. Ich brauche nicht dort zu bleiben, wo ich heute bin, ich
brauche nicht derjenige zu bleiben, der ich heute bin, sondern ich darf
weitersuchen.
Und zum anderen ist da diese Zukünftige. Da steht nicht
„himmlische Stadt.“ Die ist uns versprochen, diese Himmlische Stadt, die wird
uns irgendwann geschenkt werden. Der Seher Johannes hat sie gesehen, und wir
haben es vorher in der Lesung gehört. Aber was wir suchen ist noch hier, bei
uns, nicht erst irgendwann am jüngsten Tag.
Zukünftig, das heißt für mich heute nicht irgendwann in der Ewigkeit, sondern
Morgen. Was wir suchen, was wir suchen dürfen, das ist das, was Morgen sein
darf, die Begegnung, die Erfahrung, die Morgen mit sich bringt. Und Morgen, das
dann Heute sein wird, darf es dann auch wieder ein Morgen sein, und etwas
Neues. Deswegen ist Jesus nicht da oben auf dem Berg geblieben in seiner Hütte,
in diesem Ewigen Moment des „Jetzt darf es sich nicht wieder verändern!“,
sondern durfte, musste sich aufmachen, in ein Weiterleben mit den Menschen.
Und dann, Liebe Gemeinde, steht da, dass wir suchen. Nicht ich, ganz alleine,
in der Dunkelheit. Nicht ihr, die Gemeinde, weil ich, der Theologe es schon
gefunden hat. Nicht die Dummen, weil wir, die Gescheiten es schon erreicht
haben. Nicht die, die „anders“ sind, weil wir, die wir „richtig“ sind, es schon
gefunden haben. Sondern wir, gemeinsam miteinander, sind auf dem Weg, auf
dieser kreativen, unsicheren, überraschenden, beängstigenden, befreienden
Suche, nach dem, was Gott vorbereitet hat, in jedem Augenblick unseres Lebens
für den nächsten. Denn Gott ist nicht festgemauert auf einem Berg, sondern Gott
ist auf dem Weg mit uns.
Eine bleibende Stadt haben wir nicht, sondern eine zukünftige suchen wir.
Amen
© P.Axel Schwaigert